Neugier, Mut und Abenteuer
Fotografinnen auf Reisen
Ausstellung im Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus | 04. Mai bis 13. Juli 2025
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Seit dem frühen 20. Jahrhundert eroberten Fotografinnen allein und unter oftmals strapaziösen Bedingungen ferne Ziele mit ihrer Kamera und hinterließen von diesen Reisen beeindruckende Aufnahmen.
Die Beweggründe, teils wenig erkundete Länder zu bereisen und damit auch eigene Grenzen zu überschreiten, stellt unsere Ausstellung in drei Themenbereichen in den Fokus: Für manche Fotografin war ein journalistischer Auftrag Anlass, in fremde Städte und Landstriche aufzubrechen. Andere begleiteten archäologische Grabungen oder dokumentierten historische Stätten und moderne Metropolen. Weitere Fotografinnen begaben sich in ferne Länder, um eigene, freie künstlerische Projekte zu realisieren. Ganz gleich, welche Motivation der Anlass oder Grund war: Alle Reisen forderten diesen Frauen Neugier, Mut und Abenteuerlust ab, vor allem aber das Können, den einzigen unwiederbringlichen Augenblick mit ihrer Kamera festzuhalten.
Die ausgewählten Werke aus den letzten 100 Jahren offenbaren nicht nur, dass sich das fotografische Interesse der Frauen für bestimmte Motive, Begebenheiten oder Tätigkeiten durch mehrere Generationen zieht. Sie zeigen außerdem, wie fließend die Grenze zwischen journalistischer Auftragsfotografie und der freien künstlerischen Aufnahme sein kann.
(Text: Internationale Tage – Boehringer Ingelheim)
Ullstein, Fotografinnen und die Reisefotografie. Die Kombination dieser Themen findet in der fotografischen Sammlung Ullstein bei ullstein bild deutlichen Nachhall. Wir sehen dies in den Werken von Alice Schalek, Lotte Errell, Margot Lubinski, Charlotte Rohrbach, Regine Relang, Cami Stone, Yva, Ilse Steinhoff, Hedda Walther, Nini und Carry Hess.
Lotte Errells Fotoserie aus China, veröffentlicht in den 1930er Jahren, vermittelt neben ihren Landschaftsansichten konzentrierte Einblicke in Kultur und Lebensbedingungen der Zeit. Die Aufnahmen der Indienreise von Alice Schalek wurden 1929 erstmalig bei Ullstein in einem Sonderheft der Zeitschrift Die Dame unter dem Titel „An den Höfen der Maharadschas“ veröffentlicht. Sie sprechen von der Exotik, von der Bedeutung einer untergehenden Welt, und gleichzeitig von der Sensibilität ihrer Betrachterin. In der Übereinkunft von Reisebericht, Fotografie und Publikation zeigt sich nicht nur das große Wagnis dieser Reise. Es verdeutlicht auch die Besonderheit einer eingehenden – weiblichen – Erkundung der Welt, von der die zeitgenössischen Betrachter und wir heute profitieren.
Die Originalaufnahmen beider Fotografinnen und die Originalausgabe der Ullstein-Zeitschrift Die Dame von 1929 sind in der Ausstellung „Neugier, Mut und Abenteuer“ im Kunstforum Ingelheim zu sehen.
Die Bilder der Galerie unten finden Sie auch im Fotodossier bei ullstein bild.