Studio Stone
Cami und Sasha Stone
Ausstellung im Musée de la Photographie in Charleroi | 01. Februar – 18. Mai 2025
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In der Kunstszene der 1920er und 1930er Jahre zwischen Berlin und Brüssel nahmen die Fotografen Cami und Sasha Stone einen besonderen Platz ein. Ihre zeitgenössischen Werbeanzeigen kündigen es an: Das Studio Stone bietet Werbe-, Industrie- und Kunstfotografie. Die in der Ausstellung Studio Stone gezeigten Werke geben die vielfältige Praxis von Cami und Sasha Stone exemplarisch wieder: Architektur- und Industrieansichten, Aktaufnahmen, Show-Fotografien, Porträts von künstlerischen und politischen Berühmtheiten werden mit den Publikationen ihrer Zeit in Zusammenhang gebracht. Die Forschung wirft ein neues Licht auf die Praxis dieser vergessenen Künstler der Zwischenkriegszeit und zeigt ihre Arbeit in ihrer ganzen Bandbreite.
Das Studio Stone bzw. Atelier Stone entstand aus der fotografischen Verbindung des Paares Wilhelmine Camille Honorine Schammelhout (Belgien) alias Cami Stone und Aleksander Serge Steinsapir (Russland) alias Sasha Stone. Sie lernten sich in Berlin kennen und gründeten dort 1924 ihr Studio. Obwohl der Name „Stone“ heute zum Teil in Vergessenheit geraten ist, fanden sie damals als die besten Fotografen ihrer Zeit viel Anerkennung. Journalisten und Kolumnisten sprachen in höchsten Tönen von ihren Fotografien und stellten sie oft auf eine Stufe mit Kollegen oder sogar über Namen, die heute als Referenz in der Geschichte der Fotografie gelten: André Kertész, Germaine Krull, László Moholy-Nagy und sogar Man Ray, um nur einige zu nennen.
(Text: Musée de la Photographie, Charleroi)
Für den Ullstein-Verlag in Berlin waren Sasha und Cami Stone zweifellos von entscheidender Bedeutung – und umgekehrt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Ullstein die Entwicklungen der Fotografie am aufstrebenden Medienstandort Berlin stets mitvollzogen und deutlich geprägt. Die Entscheidung für die Fotografie als tragender Teil der Publikationen war sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich ein Erfolg. Vor allem unter den Voraussetzungen der Weimarer Republik, die eine Reihe enorm progressiv denkender, kenntnisreicher Gestalter dieses Erfolgs zusammenbrachte.
(Textausschnitt Katalogbeitrag Dr. Katrin Bomhoff/ullstein bild collection: Sasha und Cami Stone bei Ullstein in Berlin – „Die erste Voraussetzung für eine Fotografie überhaupt ist, dass sie gut ist.“)
Die fotografische Sammlung Ullstein bei ullstein bild in Berlin gehört zu den Leihgebern der Ausstellung, weitere Leihgeber:
Amsab-Institut d’Histoire Sociale in Gent, Bozar in Brüssel, Centre Pompidou in Paris, Folkwang Museum in Essen, FOMU in Antwerpen, Koninklijke Bibliotheek et Bibliothèque royale in Brüssel, Musée Nicéphore Niépce in Chalon-sur-Saône, Städel Museum in Frankfurt und andere.
Weitere Informationen zur Ausstellung: Musée de la photographie – Centre d’art contemporain de la Fédération Wallonie – Bruxelles
Alle Bilder und Texte zu den Bildern der Galerie finden Sie im Fotodossier bei ullstein bild.