Walter Bosshard: Wettlauf um China
Tsinghua University Art Museum in Beijing (China) 28.11.2019 – 03.05.2020
+++++ AKTUELL: 78.000 Ausstellungsbesucher in Beijing seit Ausstellungsbeginn am 28. November 2019 bis Ende 2019! +++++
Tsinghua University Art Museum in Beijing (China) 28. November 2019 – 03. Mai 2020
zuvor: Fotostiftung Schweiz in Winterthur 22. September 2018 – 10. Februar 2019
Der Schweizer Walter Bosshard hat den modernen Fotojournalismus mitgeprägt. Um 1930, als neu gestaltete illustrierte Zeitschriften beispiellose Erfolge feierten, war er an vorderster Front dabei. Seine Bildberichte erreichten ein Millionenpublikum und machten ihn zu einem international gefragten Reporter. Ab 1931 konzentrierte sich Bosshard auf China, 1933 liess er sich in Peking nieder. Er ahnte, dass dem Reich der Mitte tiefgreifende Umwälzungen bevorstanden. Fotografierend und schreibend verfolgte er den verheerenden Krieg gegen Japan und den Machtkampf zwischen Nationalisten und Kommunisten. Er widmete sich aber auch dem Alltag und dem Leben in den Strassen. 1938 erreichte er als erster Europäer die Lösshöhlen von Yan’an, wo Mao und die Rote Armee ihre Kräfte sammelten. Mit dieser Reportage gewann Bosshard den Wettlauf der Medien – unter anderem vor Robert Capa, der damals sein Freund und Rivale war. Die Ausstellung der Fotostiftung Schweiz zeigt neue, unbekannte Bilder von Walter Bosshard und konfrontiert sie mit gleichzeitig in China entstandenen Reportagen von Robert Capa.
In Zusammenarbeit mit dem Archiv für Zeitgeschichte ETH Zürich, ullstein bild collection Berlin und dem International Center of Photography New York.
(Text: Fotostiftung Schweiz, Winterthur)
Wir freuen uns, diese Ausstellung zu begleiten und mit entscheidenden Exponaten aus der ullstein bild collection bereichern zu können. Walter Bosshard (1892-1975) arbeitete über mehrere Jahre hinweg und auf verschiedenen Reisen als Sonderberichterstatter für die Berliner Illustrirte Zeitung des Ullstein-Verlags. Diese äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit beendete Bosshard 1938 unter dem Druck der veränderten politischen Voraussetzungen in Deutschland und nach der Umbenennung des Ullstein-Verlags in „Deutscher Verlag“ 1937. Noch am 12. Juli 1935 berichtete er in einem Vortrag im Kasino-Saal des Ullstein-Hauses: „Ich habe in den letzten zehn Jahren Chinas von den unerforschten Gebieten des Kunlun und den Wüsten Zentralasiens bis zu den überfüllten Hafenstädten am Yangtse, von den mandschurischen Wäldern bis zu den Bambushainen des Südens bereist und kennengelernt. Ich habe die bedeutendsten Staatsmänner und Generäle getroffen. Ich bin den Massen des arbeitsamen, alten und doch ewig jungen Volkes begegnet und habe mit dem gewöhnlichsten Kuli die Mahlzeit geteilt. Ich habe mit Banditen Witze gemacht und ich zähle Priester und lebende Buddhas zu meinen Freunden. Jedes Mal, nachdem ich China verlassen hatte und dieses Reich von aussen betrachtete, wurde mir klar, dass in diesem Volk eine Energie steckt, die uns im alten Europa eines Tages gefährlich werden wird.“
Aus Anlass dieser Ausstellung, die zunächst in Winterthur/Schweiz und anschließend in Peking/China gezeigt wird, wurden viele Aufnahmen aus dem umfangreichen Bosshard-Bestand der ullstein bild collection erstmalig digitalisiert. Alle 32 Exponate sowie einige Impressionen aus den beiden Ausstellungen finden Sie in unserer Galerie.
Das vollständige Bildangebot finden Sie bei www.ullsteinbild.de.